Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille (Friedrich Nietzsche)
Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille (Friedrich Nietzsche). Dieses Zitat ist wie ein Hoffnungsschimmer in dieser Zeit. Das Leben ist ruhig geworden im letzten Jahr. Keine Partys, keine Feiern, kaum soziales Leben. Kein Shoppen gehen, kein Kino, kein Essen gehen, kein Fitness Studio, kein Sportverein. Nichts. Es ist ruhig geworden. Für viele zu ruhig. Nach so vielen Monaten sind alle Serien auf Netflix angeschaut, Online Veranstaltung langweilig geworden und alle Bücher gelesen. Nichts als Ruhe. Das Leben hat eine Pause eingelegt. Wir sehnen uns nach dem alten Leben und freuen uns über jede kleine Lockerung der Regeln. Diese Zwangspause war für viele kaum zu ertragen und doch birgt genau diese Pause die Möglichkeit in sich, ganz neu zu beginnen.

Sich neu sortieren
In der Stille der letzten Monate haben wir uns neu sortiert. Wir hatten Zeit nachzudenken und über unser Leben zu reflektieren. Wir haben neue Dinge ausprobiert. Wie viele haben plötzlich das Rad für sich entdeckt. Wir haben gelernt, dass wir ohne vieles von dem auskommen, was wir vorher ständig gemacht haben. Das dieses ganze von einem Termin zum nächsten hetzen gar nicht notwendig ist und uns auch gar nicht gut tut. Und vor allem haben wir die Zeit gehabt darüber nachzudenken, wer wir wirklich sind und was uns wichtig ist im Leben.
In sich gehen
Ich habe im letzten Jahr viel neues für mich angestoßen. Zum Beispiel dieses Blog Projekt, meinen eigenen Gemüsegarten und eine neue Ernährungsweise. Meine Wohnung ist außerdem Heimat unzähliger Pflanzen geworden. Ich habe mir quasi den Wald nach hause geholt. Die Stille in meinem Leben hat mich dazu gebracht, mich auf mich selbst zu besinnen. In mich zu gehen und zu schauen was mir gut tut. Früher habe ich Ablenkung im Außen gesucht, wenn ich traurig war. Shoppen gehen, tanzen gehen sich mit einer Freundin treffen. Ständig unterwegs sein. Tanz Training, Fitness Studio, weggehen. Keine Zeit zum nachdenken, keine Zeit zum traurig sein. Dann kam die Pause und plötzlich ganz viel Zeit zum traurig sein und keine Ablenkung. In der Stille meines Lebens musste ich plötzlich hinsehen und nach den Gründen suchen. Es war nicht einfach mich mit mir selbst auseinander zu setzen, aber heilsam. In der Einsamkeit fand ich mich selbst.
Der Weg zu allem Großen geht durch die Stille, sagt Friedrich Nietzsche. Nur wenn wir hin und wieder inne halten und in der Stille uns selbst begegnen, können wir unser Leben neu ausrichten und neue Ideen entwickeln. Daraus kann Neues und wirklich Großes entstehen. In einem rastlosen Leben, in dem wir nur nach der Bestätigung im Außen suchen, bleibt keine Zeit, um Großes zu entstehen zu lassen.
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