Allein sein bedeutet mit sich all-eins zu sein

In letzter Zeit habe ich das Bedürfnis allein zu sein. Vielleicht liegt es an der Jahreszeit die zur Einkehr einlädt. Nach einem aufregenden Jahr mit vielen Menschen um mich herum, suche ich nun die Ruhe in mir selbst. Ich möchte allein sein, um mich auf mich zu konzentrieren. Wie oft vergessen wir uns selbst in der Hektik des Alltags, den vielen Wünschen der Anderen. Wir versuchen es allen recht zu machen und verlieren uns dabei selbst. Ich finde hier ist gerade der Herbst eine gute Zeit sich wieder auf sich selbst zu besinnen und mit allem eins zu werden, eben all-eins. Nach den lebhaften Sommermonaten in denen wir ganz im außen gelebt haben, die überschäumende Lebensfreude mit anderen geteilt haben, ist der Herbst die Zeit zur Ruhe zu kommen, sich auf die dunklen Monate des Jahres vorzubereiten und in die Stille einzukehren. Diese Ruhe und Stille finden wir, wenn wir mit uns all-ein sind.

Ich habe in einem Buch diese Bedeutung von all-ein gelesen und sie sich mir eingeprägt. Was für eine schöne Bedeutung. Wenn ich allein bin, dann bin ich mit mir all-eins. Trotzdem fühlen sich viele einsam, wenn keine Menschen um sie herum sind. Auch ich kenne diese Momente der Einsamkeit. In diesen Momenten bin ich nicht ein mit mir selbst und suche die Ablenkung in der Gemeinsamkeit mit anderen Menschen. Wenn diese dann nicht da sind, fühle ich mich einsam und dieses Gefühl ist lähmend. Es greift mit kalter Hand nach einem und man weiß nicht wie man es beseitigen kann. Wir suchen nach einer Lösung im Außen, wo niemand ist. Der Schlüssel liegt jedoch in uns selbst. Wenn wir uns in diesem Moment auf uns selbst besinnen, uns etwas Gutes tun. Eine Tasse Tee, ein gutes Buch, ein heißes Bad egal was, dann können wir wieder mit uns selbst all-eins sein und das Gespenst der Einsamkeit verschwindet.

Mein persönliches Ritual ist eine Tasse Tee oder Cappuccino. Die warme Tasse in den Händen zu halten beruhigt mich. Die Wärme gibt mir ein Gefühl des Geborgenseins.